Kamado: BBQ in Japan: So vielseitig sind die beliebten Keramikgrills


Ein Keramik-Ei will im Fußballsommer 2024 die Gaumen der Grillfans erobern. Der Kamado hat seinen Ursprung im alten Japan. Er brutzelt, bäckt und räuchert was das Herz begehrt. Und so funktioniert die Premium-Outdoorküche.

Grillen ist keine Kunst. Könnte man meinen. Und bei den noch immer beliebten Einweg- und Dreibeingrills, die zwischen Mai und September in Parks und auf Wiesen erstaunliche Rauchsäulen aufsteigen lassen, kann man das auch so sehen. Ein Häufchen Holzkohle, billiger Grillanzünder, eine Handvoll Nackensteaks, Würstchen und veganes Grillgut. Fertig ist das Grillbüffet. Kreativ ist anders. Umweltfreundlich auch.

Auf Terrassen, Balkonen und in Gärten grillt man mittlerweile bevorzugt mit Gas. Auch hochwertige, mit Holzkohle befeuerte, Kugelgrills werden während der im Juni und Juli anstehenden Fußball-EM wieder im Dauereinsatz sein. Je nachdem wie es um die Kochkünste des Grillmeisters und die kulinarischen Gelüste der Gäste bestellt ist, landen da auch schon mal Flanksteaks, Spargel, Forellen oder ein paar Spareribs auf dem Rost. Übertroffen werden die Premium-Grillstationen nur noch von einem eiförmigen Keramikgrill, dem Kamado. Wo dieses Schwergewicht auf drei oder vier Beinen herkommt, wie es funktioniert und warum es viel mehr als nur ein Grill für draußen ist, klärt der Artikel.

RedNeck Tischgrill Kamado 15 Zoll

Wenn man so will, ist der Kamado einer der ältesten Grills der Welt. Vor mehr als 3000 Jahren bereiteten die Menschen in Asien ihre Mahlzeiten in Lehm- und Erdöfen vor. Und genau denen sind die Keramiköfen von heute nachempfunden. In der 1950er Jahren brachten US-Soldaten die japanische Tradition mit nach Amerika. Hier bekam der Kamado später auch seine besondere Form und gilt unter Köchen und Grillexperten seitdem als Outdoor-Wunderwaffe und Geheimtipp für alles, was gebraten, geräuchert, gegrillt oder gebacken werden kann. 

BBQ Toro Keramikgrill

Keramikgrills: Viele Vorteile und ein kleiner Haken

Abgesehen davon, dass man für einen guten Keramikgrill recht tief in die Tasche greifen muss, gibt es beinahe nichts an Kamados auszusetzen. Da wäre zunächst das Material. Keramik ist nicht nur extrem hitzeresistent und formstabil, sondern auch ein schlechter Wärmeleiter. Das hat den Vorteil, dass ein Kamado von außen nie richtig heiß wird und gefahrlos angefasst werden kann. Zudem speichert Keramik Wärme sehr gut und gibt diese dosiert und gleichmäßig wieder ab. Durch die spezielle Eiform kann die Hitze im Innern optimal zirkulieren. Das macht Kamados vor allem fürs Räuchern oder Schmoren interessant. Schöner Nebeneffekt: Keramik arbeitet extrem energieeffizient. Man verbraucht also auch weniger Grillkohle als mit einem gewöhnlichen Kugelgrill.

Während ein gewöhnlicher E-Herd keine 300 Grad schafft, holen Keramikgrills aus großstückiger Holzkohle bis zu 400 Grad Celsius heraus. Das ist rein zufällig die optimale Temperatur für einen knusprigen Pizzateig. 

Kamado Holzkohle

Ebenfalls ein wichtiger Pluspunkt des Kamados gegenüber Grills aus Stahl: Die Keramik entzieht dem Grillgut seine Feuchtigkeit sehr langsam. Das Fleisch bleibt also länger saftig. Kommen wir zu zwei kleinen Kröten, die man beim Kochen mit einem Kamado schlucken muss. Die Keramik ist bis zu 3,5 Zentimeter dick, was dazu führt, dass ein Kamado schnell um 40 Kilogramm oder mehr wiegt. Das sollte man beim Platzieren bedenken. Zum Verschieben gibt es rollbare Untergestelle oder spezielle Trolleys. Noch etwas wichtiger: Bis ein Kamado auf Betriebstemperatur ist, kann gut und gern eine Stunde vergehen. Auch das sollte man beim Planen der Grillparty im Hinterkopf haben.

Befeuert werden Kamados übrigens mit gewöhnlicher Holzkohle. Briketts hinterlassen zu viel Asche, die auf Dauer die Luftzufuhr verstopft. Der Kamado wird nicht heiß genug. Achten Sie beim Kauf des Brennmaterials darauf, hochwertige Kohle mit einer Stückgröße von etwa vier bis zwölf Zentimetern zu erwischen. Richtig eingesetzt reichen drei Kilogramm Qualitätskohle für einen ganzen Grilltag.

Kamado-Knigge: So benutzt man das Grill-Ei richtig

Das Prinzip eines Kamado ist recht simpel. Er funktioniert nämlich genau wie ein Kamin. Über die Öffnung im Boden wird Luft angesaugt, die die Holzkohle zum Glühen bringt, selbst aufgeheizt wird und im Innern des Grills aufsteigt. Zusätzlich nimmt die Keramik Wärme auf, die sie nach Bedarf langsam wieder abgibt. Über die Lüftungsklappe im Deckel kann die gewünschte Temperatur exakt eingestellt werden. In der Regel ist eine Spanne von 70 bis 400 Grad Celsius möglich.

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3 Tipps fürs Grillen mit einem Kamado

  1. Nutzen Sie zum Anfeuern eines Kamados Holzspäne oder ähnliche Naturprodukte und lassen Sie die Finger von Petroleum oder anderen flüssigen Grillanzündern.
  2. Öffnen Sie den Deckel immer vorsichtig und in zwei Schritten. Zunächst heben Sie den Deckel nur ein kleines Stück an, damit zunächst nur wenig Luft in den Innenraum strömt. Erst danach kann der Deckel komplett geöffnet werden. Heben Sie ihn mit einem Ruck an könnte die Glut zu viel Sauerstoff bekommen und sich ungewollt und blitzschnell entzünden.
  3. Leeren Sie die Asche nach dem Grillen nicht komplett aus. Eine dünne Schicht auf der Keramik bremst den Luftstrom von unten und lässt den Kamado nicht zu schnell zu heiß werden. Auch die Keramik erwärmt sich etwas langsamer.

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Author : Jan Sägert

Publish date : 2024-05-08 14:13:00

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